Rückblick: Empirische Statuskonferenz zur Digitalisierung in Bildung und Gesellschaft
Am 06.02.2023 fand die virtuelle, vom CODIP organisierte „Empirische Statuskonferenz zur Digitalisierung in Bildung und Gesellschaft“ statt. Neben den präsentierten fachinhaltlichen Innovationen kam es für unser Forschungszentrum hierbei auch zu einem technischen Novum. Statt konventioneller Videokonferenztools wurde eine immersive Virtual Reality (VR)-Software als „Veranstaltungsort“ und Treffpunkt eingesetzt.
Die Verwendung der VR-Software “TriCAT Spaces Congress“ hatte das Ziel, während der wissenschaftlichen Online-Konferenz das räumlich-situative Erleben sowie das Gefühl der sozialen Gemeinschaft zu fördern, die durch die Nutzung von reinen Videokonferenzsystemen oftmals merkbar reduziert werden. Die Organisation erfolgte im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Anbindung einer Virtuell-Immersiven 3D-Lernplattform an die NBP am Domänenbeispiel eines Bildungsträgers (AVILAB2)“, das neben den Anbindungsmöglichkeiten von virtuellen 3D-Umgebungen wie „TriCAT spaces“ an die Nationale Bildungsplattform (NBP) u. a. auch ihre Gestaltung und ihren Einsatz für den konkreten Anwendungsfall von wissenschaftlichen Tagungen erprobt und beforscht. Deren Teilnehmende können solche immersiven Umgebungen mit einem eigenen Avatar betreten, durch die verschiedenen Tagungsräume steuern und sich mit anderen Gästen per Sprache oder Chat austauschen.
Abb. 1: Prof. Dr. Sascha Schneider hält seine Keynote in der virtuellen Konferenzumgebung (Screenshot aus TriCAT spaces Congress)
Das Konferenzprogramm wurde von Prof. Dr. Sascha Scheider (Universität Zürich) eröffnet, der seine Keynote „Combining digital learning materials with social processes – utopia or reality?“ in einem virtuellen Konferenzsaal referierte (siehe Abb. 1). Daran anschließend konnten die mehr als 50 Teilnehmenden an verschiedenen Sessions teilnehmen. Hier gewährten wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der projektleitenden AKAD University, vom CODIP sowie aus dem strukturierten Graduiertenprogramm „Education & Technology“ mit Vorträgen und Postern aktuelle Einblicke in ihre empirischen Forschungsergebnisse (siehe Abb. 2). Die Teilnehmenden nutzten die Pausen aktiv, um sich untereinander auszutauschen oder um im virtuellen Pausenraum ihre „Pac Man“-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen (siehe Abb. 3).
Abb. 2: Teilnehmende folgen einer Präsentation in einer Session aufmerksam (Screenshot aus TriCAT spaces Congress)
Neben dem anregenden Austausch und Erwerb von Fach- und Methodenwissen diente die virtuelle Veranstaltung auch als Forschungsgegenstand, um grundlegende Fragestellungen zur Eignung von sogenannter „Social VR“ für wissenschaftliche Tagungsformate zu untersuchen. Eine erste Pilotstudie mit einer sehr affinen Zielgruppe hatte hierfür eine deutlich positive Tendenz gezeigt. Die Forschung im Projekt knüpft hieran und analysiert weiterführend auch das kognitiv-emotionale Nutzungserlebnis der Teilnehmenden. Die bei der begleitenden Forschung werden derzeit ausgewertet und voraussichtlich im Laufe des Jahres publiziert. Weitere Erprobungsveranstaltungen werden folgen.
Abb. 3: Teilnehmende der Konferenz spielen im virtuellen Pausenraum (Screenshot aus TriCAT spaces Congress)
Aktuelle Informationen dazu stellen wir Ihnen auf unserer Website sowie in unseren Publikationen bereit. Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für das rege Interesse und freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung!
Weiterführende Literatur:
Liu, Q., & Steed, A. (2021). Social virtual reality platform comparison and evaluation using a guided group walkthrough method. Frontiers in Virtual Reality, 2, 668181.
Zender, R., Mulders, M. (2022). Wissenschaftliche Konferenzen in Social Virtual Reality. eleed, 14, 1-14.
Förderhinweis:
Autor*innen: Jonathan Dyrna, Robert Lorenz, Josephine Obert
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