MyEduLife: Ergebnisse der Online-Befragung von Weiterbildungsteilnehmenden

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Wie werden Weiterbildungsnachweise aktuell aufbewahrt und verwendet? Wie könnte dies zukünftig digital geschehen? Das Projekt MyEduLife hat das Ziel, mithilfe einer Blockchain-Technologie eine vergleichbare, verifizierte und vernetzte Möglichkeit zu schaffen, um berufliche Weiterbildungsaktivitäten in einer Anwendung (Wallet) zu dokumentieren. Um Anforderungen der Nutzendengruppen zu berücksichtigen, wurden aktuelle Nutzungsroutinen von Weiterbildungsteilnehmenden und Aufbewahrungsformen der Nachweise mittels einer Online-Befragung erfasst.

Über die verschiedenen Kanäle der Projekt- und Kooperationspartner:innen wurden mehr als 13.000 Teilnehmende angesprochen von denen 385 den umfangreichen Fragenkatalog beantworteten.

Die folgende Abbildung zeigt, dass die Befragten größtenteils aus Mittel- und Großunternehmen stammen. Anhand der farblichen Unterscheidungen ist außerdem erkennbar, dass der überwiegende Teil der Weiterbildungsteilnehmenden aus dem Dienstleistungsbereich stammt, während die Baubranche am geringsten vertreten ist. Die Verteilung der Weiterbildungsteilnehmenden nach Altersgruppe innerhalb der verschiedenen Unternehmensgrößen und Branchen kann den Beschriftungen in den einzelnen Kästen entnommen werden. Sowohl die Branchenverteilung als auch die Verteilung nach Größe des Unternehmens ist im Bundesdurchschnitt nahezu identisch mit der Verteilung in der Befragung ─ mit der Einschränkung, dass der Bereich der Land- und Forstwirtschaft/Fischerei (ca. 1% im Bundesdurchschnitt) in der Teilnehmendenbefragung nicht abgebildet ist.

 

 

Gemessen an der Anzahl der besuchten Weiterbildungen in den letzten drei Jahren wurde festgestellt, dass der überwiegende Teil der Befragten (72%) pro Jahr etwa einen Weiterbildungsnachweis erhält. Weitere 14% erhalten ein bis zwei Nachweise pro Jahr und etwa 7% sogar mehr als zwei. Nur 8% hatten in den letzten 3 Jahren an keiner Weiterbildung teilgenommen und dementsprechend keine Nachweise erhalten. Die Weiterbildungsnachweise wurden trotz der Pandemiebedingungen auch im Weiterbildungsbereich hauptsächlich in Papierform (ca. 90%) an die Teilnehmenden ausgegeben. Am häufigsten werden Nachweise in der Form aufbewahrt, in der sie ausgegeben wurden – Papiernachweise in Papierform und digitale Nachweise in digitaler Form. Teilweise werden jedoch auch rein analoge oder seltener digitale Aufbewahrungsformen genutzt und alle Nachweise entsprechend ausgedruckt bzw. digitalisiert.

 

 

Neben der Aufbewahrungsform wurde auch nach Gründen für die Verwendung und Weitergabe von Nachweisen gefragt. Am häufigsten geschieht dies in Kontexten der Personalentwicklung (57%) und für Bewerbungen innerhalb Deutschlands (49%). Für Pflichtnachweise oder Bewerbungen im europäischen Raum spielen Weiterbildungsnachweise nur eine untergeordnete Rolle.

In Hinblick auf die Entwicklung einer Anwendung zur Aufbewahrung und Organisation von Weiterbildungsnachweisen im Projekt wurden die Teilnehmenden gebeten, mögliche Funktionen nach ihrer Wichtigkeit zu bewerten. Die drei wichtigsten Funktionalitäten sind:

  • ein jederzeit verfügbarer Echtheitsnachweis
  • die Funktion, einzelne Nachweise als PDF zu exportieren
  • die Möglichkeit, ältere Nachweise hinzuzufügen.

 

Aus den Befragungsergebnissen, insbesondere der hohen Nutzungsbereitschaft unter den Teilnehmenden (70%), geht hervor, dass eine digitale Anwendung zur Aufbewahrung und zum Nachweis der Echtheit von Weiterbildungsnachweisen auf großes Interesse stößt.

In Verbindung mit den Wünschen und Anforderungen der Weiterbildungsteilnehmenden an die Anwendung fließen weiterhin auch Anforderungen weiterer Benutzendengruppen (Bildungseinrichtungen, Unternehmen) in die kommenden Entwicklungsschritte ein. Weitere Befragungsergebnisse werden demnächst auf der GeNeMe Konferenz 2022 (Gemeinschaft in neuen Medien) sowie als Forschungsbericht vorgestellt und veröffentlicht.

Autor:innen: Björn Adelberg, Dr. Jörg Neumann, Jana Riedel, Lydia Stark

Josephine Obert

Technische Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am CODIP - TU Dresden.

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