ZukunfTAlter – Ein Bündnis für Teilhabe und Lebensqualität im ländlichen Raum

Das WIR-Bündnis „ZukunfTAlter – Zukunftstechnologien für gelingendes Alter(n) im ländlichen Raum“ des BMBF-Projektes im Bereich „Innovation und Strukturwandel“ ist überzeugt, dass durch soziale und technologische Innovationen die Attraktivität der Oberlausitz gestärkt sowie die individuelle Teilhabe der Menschen vor Ort unterstützt werden kann. Um dies zu realisieren, strebt das Bündnis die Etablierung der Oberlausitz als Modellregion für die Bereiche Wohnen, Wohnumfeld und Gesundheit unter Einbindung von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft an. Gemeinschaftlich werden innovative und nachhaltige Vorhaben angestoßen und realisiert – für ein gelingendes Altern und gutes Miteinander zwischen Jung und Alt in der Oberlausitz.

Die Bündnisveranstaltung am 27.04.2023 in Knappenrode bot erstmals Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und Vernetzen unter den Bündnispartner:innen. Im Rahmen eines Strategie-Workshops wurden Maßnahmen zum Aufbau von Digital- und Technologiekompetenzen in der Oberlausitz sowie Möglichkeiten zur nachhaltigen Verstetigung des Bündnisses „ZukunftAlter“ diskutiert. Neben spannenden Einblicke in die Projekte „InnoQ3 – innovative Pflege im Quartier“ und „SeSmoVIT – sensorbasierte, smarte Textilien für Senioren“ stellten auch die Start-Ups „Bearcover“, „Caretable“ und „Myo“ ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen vor.

Am 25.04.2023 besucht das Team der TU Dresden die Alten- und Pflegemesse in Nürnberg. Vor Ort wurden Gespräche mit Start-Ups und etablierten Unternehmen aus dem Bereich der Gero-Technologien geführt, Einblicke in die vielfältigen Innovationen im Pflegesektor gewonnen sowie ein offener Austausch über das Bündnis „ZukunfTAlter“ geführt. Darüber hinaus wurden die jungen Unternehmen über bestehende Hemmnisse für Gründungen im ländlichen Raum befragt. Dabei wurden eine „schlechte Infrastruktur“, „Probleme bei der Mitarbeitergewinnung“ sowie „geringere Vernetzungsmöglichkeiten“ im ländlichen Raum als größte Hemmnisse für die Realisierung von Unternehmensvorhaben genannt.

Erste wissenschaftliche Ergebnisse erzielte das Projekt in der Erfassung des aktuellen Forschungsstandes zu „Gero-Technologien in der Pflege“ sowie der Eruierung von „Gelingensbedingungen für die Etablierung eines Start-Up-Ökosystems im ländlichen Raum“.  Die Ergebnisse der Literaturrecherche zu „Gero-Technologien in der Pflege“ zeigen auf, dass der Einsatz von Fernüberwachungssystemen oder Assistenzrobotern die Verbesserung von Wohlbefinden und Selbstständigkeit der Senior:innen sowie die Entlastung des Pflegepersonals fördert. Hindernisse für die Implementierung von gero-technologischen Lösungen liegen vor allem im Datenschutz, Uneinigkeit in ethischen Fragestellungen sowie den verbesserungswürdigen technischen Kompetenzen des Pflegepersonals. Aus den Resultaten

Foto von links nach rechts: Lucienne Rahm, Michael Pluder, Paula Volkland

der Expert:innen-Interviewreihe zur Exploration von „Gelingensbedinungen für die Etablierung eines Start-Up-Ökosystems im ländlichen Raum“ gehen insbesondere sechs Handlungsfelder hervor. Diese umfassen die Verbesserung der Verkehrsanbindung, die Steigerung der Lebensattraktivität, die Schaffung eines Zentrums, den Ausbau der Unterstützerlandschaft für Gründer:innen sowie die Stärkung der Gründungsbereitschaft und die Erhöhung der Sichtbarkeit von ländlichen Räumen wie der Oberlausitz. Des Weiteren ist die Durchführung einer Fragebogenstudie geplant, die Menschen über 60 Jahre in der Region Oberlausitz zur Zielgruppe hat. Ermittelt werden sowohl die Wohnzufriedenheit der Zielgruppe, sowie Einflussfaktoren auf deren Wohnzufriedenheit. Hierfür konzentrieren sich die Fragestellungen auf die Themen: „Wohnen und Leben“, „Gesundheit“ sowie „Technik und Medien“. Die Fragen bezüglich “Technik und Medien” beinhalten auch Aspekte, die sich auf Einstellung und Akzeptanz der Personen im Alter von 60 Jahren und älter in der Region Oberlausitz gegenüber digitalen Assistenztechnologien sowie deren Technikkompetenz beziehen. Anschließend erfolgt die Diskussion der Ergebnisse mit kommunalen Vertreter:innen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege. Zum Abschluss der Studie werden notwendige Praxisinterventionen im sozialen und technologischen Bereich, die ein gelingendes Alter(n) fördern, sondiert und hierauf aufsetzend Handlungsempfehlungen für bedarfsgerechte Umsetzungsvorhaben entwickelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Josephine Obert

Technische Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am CODIP - TU Dresden.

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