Kraft-Copilot: Die Plattform zur Selbstfürsorge für junge Pflegende

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Die Lebensumstände vieler junger Menschen verlangen, dass sie sich um ihre Nächsten kümmern. Für manche ist es ein erkranktes Elternteil; für andere ist es ein Geschwisterkind mit besonderen Bedürfnissen. Auch wenn es eine erfüllende Tätigkeit sein kann, sich um die Bedürfnisse der Menschen zu kümmern, die uns am nächsten stehen, hat sie ihren Preis. Die Zeit, die junge Erwachsene Pflegende (Young Adult Carers) in die Betreuung ihrer Angehörigen investieren, wird oft von anderen Herausforderungen abgezogen, die diese Lebensphase normalerweise kennzeichnen. So kann es sein, dass Young Adult Carers Schwierigkeiten haben, sich beruflich zu etablieren, Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen und dadurch unter einer eingeschränkten Autonomie leiden. Solche Probleme sind oft nicht sichtbar, bedürfen aber dennoch der Aufmerksamkeit.

Hier setzt das Projekt Kraft-Copilot an und entwickelt mit Hilfe partizipativer Methoden eine adaptive Lern- und Vernetzungsplattform für junge pflegende Erwachsene. Das Ziel? Die Förderung der Selbstfürsorge und damit die Verbesserung der Lebensqualität der Young Adult Carers.

Die Plattform soll eine zwanglose, informelle Atmosphäre und spielerische Entlastung bieten. Dem System liegt ein KI-Vorschlagssystem zugrunde: Dieses System wird die Verhaltensdaten der Nutzer:innen sammeln, – natürlich datenschutzkonform – diese zu Mustern zusammenfassen und individuelle Unterstützungsdienste empfehlen. Dazu gehören Vernetzungsangebote zur Stärkung der Community of Care oder auch klassische Bildungsangebote, die darauf abzielen, die individuellen Lebenskompetenzen der Young Adult Carers zu stärken.

Das vom BMBF geförderte Projekt hat in der Durchführbarkeitsstudie eine Laufzeit von einem Jahr, startete am 01.08.2022 und verfügt über ein Volumen von 0,25 Mio. Euro. Zu den Partnern gehören:

  • die Technische Universität Dresden, Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP)
  • die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.,
  • die Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus… gGmbH
  • und die Hochschule Mittweida.

Das Projekt wird durch das CODIP koordiniert.

Eine Besonderheit des Projektes ist die Einbindung eines Bürgerbeirats. Der Bürgerbeirat ist ein begleitendes Gremium zur Förderrichtlinie und begleitet den Forschungs- und Umsetzungsprozess der einzelnen Projekte. Damit wird ein innovatives Format erprobt, indem unterschiedliche Vorgehensweisen zur Einbeziehung von Bürger:innen in Forschungsprozesse ausprobiert werden. Die Einbindung des Bürgerbeirats in den Forschungs- und Entwicklungsprozess erfolgt u.a. durch sogenannte Hands-on Treffen. Auf diese Weise erhält der Bürgerbeirat praktischen Einblick in die aktuellen Forschungsarbeiten. Gleichzeitig findet in Co-Creation-Workshops die gemeinsame Arbeit (Projektteam und Bürgerbeirat) an der Projektidee statt.

Mehr zum Projekt: https://tu-dresden.de/codip/kraft-copilot
Instagram: https://www.instagram.com/kraft_copilot/

Autorin: Dr.in Sandra Schulz

Josephine Obert

Technische Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am CODIP - TU Dresden.

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