Virtuelle Lehrkooperationen – Für eine offene, digitale Lernwelt
Am 31.12.2020 endete das Verbundprojekt „Virtuelle Lehrkooperationen“ am Medienzentrum, das fünf Teilvorhaben an verschiedenen sächsischen Hochschulen umfasste:
- Initiative zur Entwicklung einer multilingualen Lehr- und Lernumgebung (Prof. Dr. Kirstin Hoffmann, Westsächsische Hochschule Zwickau und Dr. André Matthes, TU Chemnitz)
- Eine offene, digitale Lernwelt zur virtuellen Lehrkooperation mittels Building Information Modeling (Prof. Dr. Karsten Menzel, TU Dresden und Prof. Dr. Ulrich Möller, HTWK Leipzig)
- Standardisierung in Digitalisierten Hochschulübergreifenden Studienangeboten (Dr. Jens Schulz und Ruben Wittrin M.A.,
Hochschule Mittweida) - Kooperatives Lehren und Lernen im Zeitalter der digitalen Transformation: Etablierung eines studiengangs- und standortübergreifenden mediendidaktischen Konzeptes für den Masterstudiengang „Internationales Management“ (Prof. Dr. Thorsten Claus und Dr. Stefanie Seifert, TU Dresden)
- Ein Fall für zwei Hochschulen: Entwicklung und Erprobung eines Frameworks zur didaktischen Fallstudienentwicklung für die hochschulübergreifende Gruppenarbeit im virtuellen Raum (Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold und Prof. Dr. Ronny Baierl, HTW Dresden und Prof. Dr. Eric Schoop, TU Dresden)
Das Medienzentrum unter Prof. Dr. Thomas Köhler war für die Verbundkoordination des Projekts zuständig. Die Zielstellung des Vorhabens war die Pilotierung einer hochschulübergreifenden Lehrvernetzung unter Berücksichtigung von Didaktiken des kollaborativen Lehrens und Lernens: idealerweise in einer Fachdomäne und gegebenenfalls zwischen verschiedenen Hochschultypen. Dabei ging es auch um Lösungen für die Kooperationen mit internationalen Partnerinnen und Partnern. Diesbezüglich erfolgte eine Fokussierung auf forschungsnahe Gestaltungsansätze im Kontext des internationalen strukturierten Promotionsprogrammes „Education & Technology“. Wertvoll für die Umsetzung waren die Erfahrungen aus internationalen Kooperationen im Kontext der Lehrkooperation rund um Promovierende und ebenso an der Schnittstelle zur sogenannten eScience, in Form der forschungsbasierten Lehrkooperation. Die Wirkungen auf die sächsische Hochschullandschaft ergeben sich aus der Nachnutzbarkeit der Gestaltungsansätze hochschulübergreifender Lehrvernetzung.
Weiterhin sollte durch das Projekt die fachungebundene Qualifizierung von pädagogischem Personal zur Stärkung der Wirksamkeit der Selbststeuerung von Studierenden in Online- bzw. Blended Learning-Szenarien gefördert werden. Schließlich wurden im Einzelfall sachsenweite Vorkurse und Online Self-Assessments unter Verwendung und Erstellung von OER unterstützt.
Die Fokussierung auf domainspezifische Lehrkooperation versus Methoden der Lehrkooperation vorgestellten Ergebnisse der fünf Teilvorhaben sind ohne weiteres übertragbar und bieten insofern ein gutes Potenzial für eine Nachnutzung. Um dieses Potenzial auch im Sinne der Nachhaltigkeit zu befördern, ist insbesondere die Übernahme einzelner Maßnahmen in Gestaltung von Curricula wie auch Zielvereinbarungen der Hochschulen erforderlich. Da eine ausschließlich auf Ebene des einzelnen Studienganges verortete Verantwortung als wenig wirksam eingeschätzt werden kann, wird die Einbindung in die Handlungsempfehlungen für den sächsischen Hochschulraum in Form strategischer Ziele empfohlen.
Überraschenderweise näherte sich jedes Teilprojekt einem anderen Aspekt der Entwicklung einer „virtuellen Lehrkooperation“ zwischen verschiedenen Hochschularten und fördert diesen. Daher musste die interne Kommunikation durch das MZ so strukturiert werden, dass die Zusammenarbeit in der virtuellen Umgebung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse, Bedingungen und Anforderungen des Hauptkonzepts ermöglicht wird. Jedoch wird die Kommunikation nicht immer als wichtiger Teil des gesamten Prozesses angesehen. Meistens liegt der Schwerpunkt auf der Frage, wie und mit welchen Mitteln und Instrumenten die Akteure vorgehen müssen. In anderen Fällen wird die Kommunikation als selbstverständlich vorausgesetzt, da sie von grundlegender Bedeutung für das weitere Vorgehen ist. Jedoch ist nicht immer klar, welche Art von Kommunikation die Beteiligten haben sollten und in welcher Form und Struktur diese erfolgen sollte, um erfolgreich zu sein. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es lohnenswert sein könnte, zu erforschen, wie genau sich die Zusammenarbeit innerhalb der methodenspezifischen Projekte etabliert hat. Dies würde ein genaueres Bild bezüglich der Umsetzung des jeweiligen Konzeptes in der Praxis geben, zudem könnten Aspekte wie kollegiale (individuelle) Zusammenarbeit und Anpassungsfähigkeit organisationaler Strukturen und Abläufe ermittelt werden.
Innerhalb des Projektzeitraumes wurden unter anderem folgenden Publikationen durch das Koordinationsvorhaben angefertigt:
Wissenschaftliche Aufsätze:
Paraskevopoulou, K. & Köhler, T. (2020). Organizational models in virtual teaching cooperation – documentation and evaluation of organizational didactics in a collaborative higher education project. In: Köhler, T., Schoop, E. & Kahnwald, N.: Communities in New Media. From hybrid realities to hybrid communities. Proceedings of 23rd Conference GeNeMe; TUDPress, Dresden. Download: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-728085.
Paraskevopoulou, K., Köhler, T., Haubold, A.-K., Schoop, E., Baierl, R., Clauss, A., Lange, K., Altmann, A. & Dähne, N. (2020): Organisationsmodelle in der virtuellen Lehrkooperation. Dokumentation und Auswertung der didaktischen Lernszenarien eines Verbundprojektes. In: Kawalek, J.; Hering, K. & Schuster, E. (Hrsg.): 18. Workshop on e-Learning – Tagungsband. 24. September 2020, Hochschule Zittau/Görlitz. Wissenschaftliche Berichte, Heft 134 – 2020, Nr. 2751 – 2766. Download: https://zfe.hszg.de/fileadmin/
NEU/Redaktion-Zfe/Dateien/wel/wel20/Tagungsband_WeL20.pdf.
Buchpublikation:
Koschtial, C., Köhler, T. & Felden, C. (2021): e-Science. Open, social and virtual technology for research collaboration. Progress in IS Series, Berlin: Springer. https://www.springer.com/gp/book/9783030662615.