STRENGTH WOMEN: Unterstützung von Frauen mit Migrationshintergrund im Umgang mit digitalen Medien

„Die Integration von gering qualifizierten Migrantinnen in Gesellschaft und Arbeitswelt ist eine wichtige und aller Voraussicht nach zunehmende Aufgabe der Integrationsarbeit in Europa in den kommenden Jahren. Die Einbeziehung und Nutzung der Digitalisierung in den Qualifizierungs- und Eingliederungsprozess wird dabei von entscheidender Bedeutung sein. Nicht zuletzt, um bestehenden Entwicklungen entgegenzuwirken, wie z.B. der Einschätzung der OECD, dass die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt […] insbesondere die Arbeitsplätze von Geringqualifizierten bedroht.“

(vgl. Reuters, Digitalisierung bedroht die Stellen Geringqualifizierter, 25.04.2019)

Das transnationale Projekt STRENGTH WOMEN greift den Bedarf und die Notwendigkeit auf, Frauen mit Migrationshintergrund und geringer Qualifikation an die Digitalisierung heranzuführen. Ziel ist es, die berufsbezogenen Deutschkenntnisse zu verbessern, digitale Kompetenzen zu stärken, Beschäftigungsperspektiven aufzuzeigen und somit auch die Integration in den Arbeitsmarkt zu verbessern.

Durch die digitalen Lernarrangements werden sowohl Frauen mit Migrationshintergrund als auch Trainer:innen in der Erwachsenenbildung, die mit dieser Zielgruppe arbeiten, im Umgang mit modernen, digitalen Medien unterstützt, für die es bisher wenig oder keine Erfahrungen und Inhalte gibt.

Die Projektergebnisse sind 80 einsatzbereite digitale Lerneinheiten zu 4 Lernbereichen:

  • Allgemeine Qualifizierung für die Arbeitswelt
  • Qualifizierung für die Inklusion in der Gesellschaft
  • Qualifizierung für die Basissprache in der neuen Wohngesellschaft
  • Qualifizierung für die Grundlagen der Nutzung digitaler Geräte zur Teilhabe an der Gesellschaft

So wurden im Rahmen des erstgenannten Lernbereichs für das BAMF-Kursangebot „Migrantinnen einfach stark im Alltag (MiA)“ und dem Bundesprogramm „Stark im Beruf“ bereits Seminare zu den Themen „Das Bildungssystem in Deutschland“, „Umgang mit dem Computer“, „Stärkung des Selbstbewusstseins“, „Festigung der deutschen Sprache“ entwickelt und erfolgreich an der Zielgruppe getestet.

Die Kurse werden am Ende des Projekts auf unserer Homepage STRENGTH veröffentlicht und mit einem gemeinsamen Schulungsleitfaden für Trainer:innen in der Erwachsenenbildung, die mit dieser Zielgruppe arbeiten, nutzbar.

Das Projekt STRENGTH WOMEN hat vier ehrgeizige Ziele, die in drei Jahren Laufzeit (2021-2024) erreicht werden sollen:

  • Erkenntnisse über den Stand und den Handlungsbedarf bei der Umsetzung des Europäischen Digitalen Kompetenzrahmens (DigComp) bei gering qualifizierten Frauen mit Migrationshintergrund in den Partnerländern zu gewinnen
  • Kriterien und Leitlinien für digitales Lernen in der Qualifizierung von Frauen mit Migrationshintergrund zu entwickeln und anwendungsorientiert darzustellen
  • digitale Lernarrangements für die Qualifizierung von gering qualifizierten Frauen mit Migrationshintergrund zu entwickeln, lokal zu erproben und umzusetzen
  • Curricula für Trainer:innen für den Einsatz digitaler Lernarrangements zu entwickeln und in LTTA zu implementieren

STRENGTH WOMEN vereint fünf Institutionen aus Deutschland (Bildungszentrum Lernen und Technik gGmbH Dresden und CODIP), Slowenien (LUC – Ljudska univerza Celje), Frankreich (Cap Ulysse) und Österreich (ORIENT EXPRESS Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen Frauenservicestelle) mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Migration, Mediendidaktik, Methodendidaktik in den Bereichen Qualifizierung, Beratung, Coaching sowie Hochschul- und angewandte Forschung und kann auf umfangreiche Kompetenzen und Erfahrungen verweisen.

Das Projekt wird von der Europäischen Union ko-finanziert.

Mehr zum Projekt: http://strengthwomen.eu/en/

Autorin: Christina Göbel (Bildungszentrum Lernen+Technik gGmbH Dresden)

Josephine Obert

Technische Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am CODIP - TU Dresden.

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